Der Featureumfang von OnePageCRM ist im Vergleich mit anderen CRM-Lösungen klein. Das Tool überzeugt jedoch mit vielen Details, die den Vertriebsalltag erleichtern. Wer vor allem Kontakte verwalten möchte und wenig Features braucht, sollte sich OnePageCRM einmal näher anschauen.
Highlights
- „Predefined sales actions“ – wiederkehrende Aufgaben in den Einstellungen festlegen, um sie nicht jedes Mal neu eingeben zu müssen.
- Schön gestaltete Übersicht über alle Angebote (deal pipeline).
- Resultate von Anrufen einfach aus einem Drop-down-Menü auswählen.
- Übersicht über alle Aktivitäten, optisch ansprechend insbesondere der Überblick über alle „Calls“.
- Lead Clipper: Kontakte direkt aus Twitter, Facebook, Gmail, Outlook.com und XING hinzufügen (Chrome Extension).
Funktionen
Die Entwickler von OnePageCRM, das irische Unternehmen Novus Via Ltd., schrieben 2009 auf einer Serviette folgenden Satz: „to focus 100% on sales actions, approach zero admin and be as easy to use as email.“ Das ist definitiv gelungen. Nachfolgend unser ausführlicher Testbericht.
Kontakte verwalten
Die Kontaktliste kann ich nach Unternehmen oder Personen filtern.
Kontaktformulare
Das Kontaktformular ist kurz gehalten. Sobald ich in „Adress“ klicke, öffnen sich weitere Felder. Hilfreich ist, auch „Background Info“ auszufüllen. Dazu später mehr. In den „Settings“ kann ich zudem diverse „Custom Fields“ festlegen.
Kontakt-Detailansicht
In der Detailansicht kann ich die nächsten Aufgaben festlegen. Sobald die erste erledigt ist (einfach Box anklicken), kommt die nächste aus der Liste. Eine gute Idee, so wird nichts vergessen.
Eine weitere Möglichkeit ist, in den Einstellungen Schritte festzulegen, sogenannte „predefined sales actions“. Also, wie im Screenshot, nach drei Tagen eine Intro-E-Mail zu schicken und drei Tage später anzurufen.
Leider fügt OnePageCRM diese Liste nicht automatisch nach jeder Kontakteingabe ein. Jede Aufgabe muss ich manuell eingeben oder im Task-Feld die Leertaste drücken, damit sich die Liste öffnet.
Kontakte importieren
Kontakte können über eine .csv-Datei hinzugefügt werden, außerdem ist ein direkter Import aus Highrise oder von Google Contacts möglich.
Angebote
Angebote gebe ich direkt im Kontaktformular ein. Sehr schlicht gehalten. Der Screenshot zeigt gut, warum es hilfreich ist, die Background-Info beim Anlegen eines Kontaktes auszufüllen.
Eine schön gestaltete Übersicht über alle Angebote erhalten Sie unter dem Menüpunkt „Pipeline“.
Weitere interessante Features
Anrufnotizen
In den Anrufnotizen kann ich über ein Drop-Down-Menü das Resultat des Telefonats auswählen, beispielsweise „No Answer“, nicht erreicht. Auf diese Weise muss ich nicht umständlich etwas schreiben oder kann so festhalten, wie viele Wählversuche es schon gab.
Unter „Activity“ gibt es dazu eine Auswertung, die optisch ansprechend ist.
Time in next Action
Wenn ich eine Aufgabe eingebe, beispielsweise „call Jane about a meeting next monday at 17:15“, erkennt OnePageCRM automatisch die Uhrzeit. Das Tool erinnert dann an den Termin, also kommenden Montag um 17:15 Uhr. Dafür ist jedoch die Lead Clipper-Chrome-Extension notwendig.
Lead Clipper Extension
Damit fügen Sie Kontakte direkt aus Twitter, Facebook, Gmail, Outlook.com und XING hinzu. Mehr dazu auf den Hilfeseiten.
Close Sales Cycle
Hat der Kontakt das Angebot abgelehnt, klicke ich alle Aktivitäten auf erledigt (Häkchen machen) und füge einen abschließenden Kommentar hinzu. Der Kontakt taucht dann in der Kontaktliste ganz unten auf. Mir gefällt das, so verschwindet er nicht, sondern bleibt im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Schirm.
Kritikpunkte
Was mir an OnePageCRM nicht gefällt, ist der Activity Stream, sehr unübersichtlich. Ich habe das System nur getestet und es sieht schon so aus. Was, wenn ich wirklich damit arbeite?
Während die „Calls“ (siehe „Anrufnotizen) grafisch recht hübsch dargestellt werden, ist bei den anderen Punkten für mich noch Luft nach oben. Hier das Beispiel für „Actions“.
Fazit
Ein gutes Tool mit vielen kleinen Details, die den Vertriebsalltag (enorm) erleichtern können. Dazu zählen Anrufnotizen, bei denen ich das Ergebnis aus einem Drop-Down-Menü auswähle.
Gut gefällt mir auch die Pipeline-Übersicht mit allen wichtigen Informationen zu Angeboten auf einem Blick. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Aktivitäten sowohl in der Kontakt-Detailansicht wie auch im Activity-Stream als Liste dargestellt werden. Das ist mir schon bei vier Kontakten viel zu unübersichtlich.
Wer vor allem Kontakte verwalten möchte und wenig Features braucht, der sollte sich OnePageCRM näher anschauen. Es gibt zahlreiche kurze Videos zu den einzelnen Features.
Hintergrund
Wie bei so vielen anderen Lösungen wurde OnePageCRM nach der erfolglosen Suche nach einem geeigneten CRM-Tool entwickelt. Die erste Version wurde am 22.03.2010 veröffentlicht. Auf einer Serviette skizzierten das Team von Novus Via Ltd ihre Vision: „to focus 100% on sales actions, approach zero admin and be as easy to use as email.“ Laut Webseite gab es 2014 mehr als 6.000 Benutzer, aktuellere Zahlen gibt es nicht.