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Pipedrive erhält weitere 50 Millionen US-Dollar Venture-Capital

Die Entwickler von Pipedrive erhalten 50 Millionen US-Dollar Venture-Capital, angeführt von Insight Venture Partners sowie Bessemer Venture Partners, Rembrandt Venture Partners und Atomico. Ziel ist es, damit das weitere Wachstum und die Produktentwicklung voranzutreiben. Es ist die insgesamt dritte Finanzierungsrunde, bereits 2017 konnte das 2010 gegründete Unternehmen 17 Millionen US-Dollar Wagniskapital einsammeln.

Reicht das, um näher an die führenden Unternehmen im Bereich CRM heranzukommen, beispielsweise Salesforce oder Microsoft? Die kurze Antwort darauf lautet Nein, es hilft jedoch, sich am heiß umkämpften Markt der CRM-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen zu etablieren.

Warum ein Vergleich mit Salesforce & Microsoft hinkt

Der CRM-Tool-Markt ist äußerst lukrativ, laut US-Marktforschungsunternehmen Gartner belief sich der Umsatz 2017 auf mehr als 39 Mrd US-Dollar, Tendenz weiter steigend. Es ist damit das größte Marktsegment im Bereich Software. Salesforce alleine hat 2017 mehr als zehn Milliarden US-Dollar Umsatz verzeichnet, wobei nicht alles davon CRM zuzuschreiben ist.

Aber es nicht nur diese Vormachtstellung, die einen Vergleich mit Pipedrive schwierig macht. Salesforce und Microsoft sprechen mit ihren Produkten insbesondere Enterprise-Kunden an. Auch der Featureumfang ist deutlich größer, selbst wenn Salesforce mit Essentials eine Einsteigerversion anbietet.

Nicht zu vergessen der Online-Marktplatz AppExchange von Salesforce, in dem über 4.000 Apps zu finden sind, eine Größenordnung, die Pipedrives Marketplace selbst mit den 50 Millionen US-Dollar Wagniskapital schwer erreichen dürfte, zu groß ist der Vorsprung (aktuell sind mehr als 100 Apps und Integrationen verfügbar).

Pipedrive vs. ProsperWorks

Interessanter ist daher der Vergleich mit Tools wie ProsperWorks, die im Oktober 2017 eine Finanzierung von 53 Mio US-Dollar erhalten haben, mit dabei unter anderem Google Ventures, die das Tool ihren Business-Kunden als CRM-Tool empfehlen. Und das könnte ein Wettbewerbsvorteil sein.

Wie sehen die Zahlen der beiden Anbieter aus? Pipedrive hat laut eigener Webseite aktuell 75.000 Kunden und ist mit Büros in vier Ländern vertreten. ProsperWorks kommt nach eigenen Angaben auf über 10.000 Kunden und arbeitet derzeit mit Vertriebspartnern zusammen statt Vor-Ort-Präsenzen.

50 Mio Wagniskapital wofür?

Ein weiterer möglicher Konkurrent im Preissegment, in dem sich Pipedrive bewegt, ist beispielsweise Zoho CRM. Es wird spannend sein, wie sich das estnische Unternehmen ihm und anderen Konkurrenten gegenüber behauptet. Ein großes Thema aktuell: Künstliche Intelligenz, das Zoho mit Zia beispielsweise schon in Angriff genommen hat und im Übrigen komplett auf Venture Capital verzichtet. Oder Telefonie bzw. Data Enrichment. Hier könnten Zukäufe für einen Vorsprung sorgen.

Pipedrive CEO Timo Rein wird über seine Pläne auf der Insight Venture Partners-Webseite, einem der Investoren bei dieser Finanzierungsrunde, wie folgt zitiert:

By leveraging our investors’ expertise and spirit for building disruptive, global tech companies, our capacity to invest in new functionalities, conquer new markets, and help thousands of more teams sell with certainty and efficiency has never been stronger.

Heißt, das Geld fließt in neue Produkte, Erschließung neuer Märkte und den Ausbau der bestehenden Kundenbeziehungen. In jedem Fall, es bleibt spannend. Der Markt ist groß genug für viele Anbieter, die für Bewegung sorgen, man sollte nicht nur Microsoft und Salesforce als Maßstab nehmen.

Mehr Informationen zur Finanzierungsrunde und den Investoren erhalten Sie auch auf dieser Webseite (englischsprachig).

 

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Geschrieben von Ute Mündlein

Ute Mündlein ist freiberuflicher Vertriebscoach und Mitgründerin von CRMmanager.de. Die häufigste Frage, die ihr nach „Wie finde ich neue Kunden?“ gestellt wird, ist: „Welches CRM-Tool empfiehlst du?“ „Es kommt darauf an“ war auf Dauer eine unbefriedigende Antwort für sie – und ihren Gegenüber. Daher hat sie begonnen, ausführliche Testberichte zunächst auf ihrem Blog Der Reiche Poet und nun auf CRMmanager zu veröffentlichen.

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